Ein Meniskusriss entsteht meist durch eine Rotationsbewegung oder eine Kombination aus Drehung und Beugung im Knie. Die Symptome können Schmerzen, Schwellungen, Instabilitätsgefühl und eingeschränkte Beweglichkeit umfassen.
Bei Meniskusrissen ist die Beurteilung durch einen erfahrenen Kniechirurgen von Vorteil. Je nach Rissmuster, Alter bei Auftreten und beruflichem sowie sportlichem Aktivitätsprofil, erfolgt dann die gemeinsame Entscheidung für eine konservative oder operative (Meniskusnaht / Meniskusteilentfernung) Therapie.
Ein vorderer Kreuzbandriss tritt oft bei sportlichen Aktivitäten auf und kann mit plötzlichem Abstoppen und/oder einer unglücklichen, meist rotatorischen Bewegung verbunden sein. Die Symptome können Schmerzen, Schwellungen, Instabilität und eingeschränkte Beweglichkeit umfassen. Generell können Risse des vorderen Kreuzbandes häufig konservativ behandelt werden. Eine operative Therapie ist vor allem bei hohem sportlichen Anspruch (Stop-and-go Sportarten), körperlicher Arbeitstätigkeit und begleitenden Meniskusrissen empfohlen.
Seitenbandverletzungen führen oft zu einer Instabilität, bei weniger ausgeprägtem Befund zu seitlichen Schmerzen. Leichtgradige Verletzungen werden konservativ mit Schienen und/oder Physiotherapie behandelt. Bei höhergradigen Verletzungen muss zwischen Aussen- und Innenband unterschieden werden. Innen besteht häufig auch hier die Möglichkeit einer konservativen Therapie, bei höhergradigen Verletzungen des Aussenbandes muss allerdings meist eine Rekonstruktion (operativ) durchgeführt werden.
Ein hinterer Kreuzbandriss ist deutlich seltener als ein Vorderer. Bei sofortiger Diagnose können isolierte Risse des hinteren Kreuzbandes in der Regel konservativ behandelt werden.
Ein Ausrenken des Kniegelenks geht immer mit der Verletzung von mehreren relevanten Bändern einher. Unbehandelt führt dies in der Regel zu einer Instabilität und im Verlauf zu einer frühen Arthrose. Eine genaue Analyse der Verletzung ist sehr wichtig, um zu entscheiden, welche Strukturen ggf. genäht werden können und welche ersetzt werden müssen.
Risse der beiden genannten Sehnen treten oft bei chronischer Vorschädigung bei kleinem Trauma (z.B. Ausrutschen, Verpassen einer Treppenstufe) auf. In der Regel handelt es sich um komplette Rupturen, welche operativ versorgt werden müssen.
Das Ziel jeder Bruchbehandlung welche ein Gelenk betrifft ist es, möglichst genau die originale Anatomie wiederherzustellen. Hierfür stehen je nach Art und Lokalisation des Bruches verschiedene Verfahren zur Verfügung. Nicht verschobene Brüche können häufig konservativ mittels Ruhigstellung und Entlastung für einige Wochen behandelt werden.
Alle anderen Brüche benötigen eine operative Versorgung, um eine Ausheilung in möglichst anatomischer Position zu gewährleisten.
Knieschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Erst einmal geht es uns darum, herauszufinden, ob die Beschwerden mechanischer, entzündlicher oder funktioneller Natur sind. Entsprechend erfolgt dann die Behandlung. Mechanische Schmerzen werden z.b. durch einen gerissenen und einklemmenden Meniskus verursacht. Entzündliche Schmerzen treten häufig im Rahmen von fortgeschrittener Arthrose auf. Es gibt aber auch entzündliche Schmerzen, welche als eigne Krankheitsbilder auftreten. Bei funktionellen Schmerzen, ist meist ein muskuläres Problem die zugrundeliegende Ursache.
Die Arthrose des Kniegelenks beschreibt einen Verschleiss der Knorpeloberflächen von Ober- und/oder Unterschenkel. Je nach Ausprägung des Verschleisses, reichen die Beschwerden von gelegentlichen Schmerzen bei verstärkter Belastung bis zum Dauerschmerz und einer deutlichen Bewegungseinschränkung.
Initial sollte immer eine konservative Therapie der Arthrose erfolgen, auch wenn plötzlich akute Schmerzen einsetzen. Hierfür stehen verschiedene Massnahmen (siehe "Verfahren") zur Verfügung. Sollten diese Massnahmen nicht erfolgreich sein, können verschiedene operative Verfahren die Beschwerden beheben bzw. lindern.
Achsenfehlstellungen der Beine wie O-Beine oder X-Beine, können zu einer ungleichen Belastung und Abnutzung des Kniegelenks führen. Ausserdem können sie den Lauf der Kniescheibe negativ beeinflussen.
Prinzipiell sind viele Menschen von leichten Achsfehlstellungen betroffen. Ohne entsprechende Beschwerden ist hier keine Therapie notwendig. Sollten Beschwerden auftreten, ist hier eine Beurteilung durch einen Spezialisten empfehlenswert.
Erkrankungen der Kniescheibe treten häufig auf. In der ersten Lebenshälfte sind hier vor allem Ausrenkungen und Instabilitäten zu nennen. In der zweiten Lebenshälfte entsteht häufig eine Arthrose des Gelenkes zwischen Kniescheibe und Oberschenkel.
Die Kniescheibe ist Teil eines sehr komplexen Systems, auf welches sehr viele Faktoren (Beinachse, Beinrotation, Länge der Patellarsehne, Form der Gleitfläche, Muskelkraft, etc.) einen Einfluss haben. Treten hier Beschwerden auf, muss eine gründliche Analyse der zugrundeliegenden individuellen Anatomie erfolgen.
Gelegentlich führt eine medizinische Behandlung oder Operation nicht zum gewünschten Resultat. Bleibende Schmerzen oder eine eingeschränkte Funktion können die Lebensqualität massiv einschränken. Oft ist in einem solchen Zusammenhang das Vertrauensverhältnis zwischen Patient:innen und Behandler:innen gestört. In solchen Situationen ist die Beurteilung durch einen unabhängigen Spezialisten sinnvoll - sprechen sie uns gerne darauf an.
15-20% aller Patient:innen sind nach Versorgung mit einer Knieprothese nicht komplett zufrieden. Ein Teil davon klagt über relevante Schmerzen. Wichtig ist hier eine genaue Analyse der Situation, um die Ursache der Beschwerden finden zu können.
Im Folgenden sind mögliche Ursachen näher beschrieben:
Generell muss bei (plötzlich) auftretenden Schmerzen, Fieber, Rötung oder Schwellung nach einer Knieprothesen-Implantation an eine Infektion gedacht werden! Hierbei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, welcher schnellst möglich durch einen Spezialisten abgeklärt werden sollte.
Ein häufiger Grund für Probleme nach Implantation einer Knieprothese ist die Instabilität. Gründe hierfür können mechanischer Natur (Problem der Bänder) oder funktionell (schwache Muskulatur) sein.
Lockerungen können bei allen Prothesen im Laufe der Zeit auftreten und können je nach Ausmass der Beschwerden, mit einem Wechsel der Prothese behandelt werden.
Manche Menschen neigen nach Implantation einer Knieprothese zu vermehrten Entzündungen oder Vernarbungen. Hier ist eine Abklärung einer Allergie ein Schritt in der Ursachenforschung. Ausserdem muss eine Infektion ausgeschlossen werden. Die Behandlung reicht von der Verabreichung entzündungshemmender Medikament, bis hin zu operativen Verfahren.
In seltenen Fällen kann keine Ursache der Beschwerden gefunden werden. Hier ist eine offene Kommunikation sehr wichtig um unnötige und ggf. schädliche weitere Behandlungen zu vermeiden.
Generell ist bei Problemen nach Knieprothesen-Implantation, ausser im Falle einer Infektion, Geduld gefragt. Im ersten Jahr nach Implantation verbessern sich die Beschwerden häufig deutlich.
Es stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, um auf Ihre Bedürfnisse einzugehen. Diese reichen von konservativen Massnahmen bis hin zu Operationen. Bei den Eingriffen kommen arthroskopische wie auch offene Techniken zum Einsatz.
Die Physiotherapie, auch als Rehabilitationstherapie bekannt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Knieproblemen. Ihr Hauptziel ist es, die Mobilität, Stabilität und Funktion des betroffenen Knies wiederherzustellen.
Hier sind einige wichtige Aspekte der gezielten Physiotherapie bei Knieproblemen:
Schmerzkontrolle ist oft der erste Schritt. Dies kann durch Techniken wie manuelle Therapie, Ultraschall und Elektrostimulation erreicht werden. Der Physiotherapeut kann auch geeignete Übungen empfehlen, um Schmerzen zu lindern.
Knieprobleme gehen oft mit Steifheit einher. Gezielte Übungen und manuelle Therapie helfen dabei, die Bewegungsfreiheit im Kniegelenk wiederherzustellen und die Flexibilität zu verbessern.
Eine wichtige Komponente der Physiotherapie ist die Stärkung der Muskulatur um das Knie herum. Starke Muskeln bieten Stabilität und helfen, das Knie zu schützen.
Knieprobleme können das Gleichgewicht und die Koordination beeinträchtigen. Übungen zur Verbesserung dieser Fähigkeiten sind entscheidend, um Verletzungen zu vermeiden.
Schuheinlagen, auch orthopädische Einlagen genannt, sind individuell angepasste Polsterungen, die in Schuhe eingelegt werden, um die Fussposition zu korrigieren und die Belastung auf die Gelenke zu optimieren. Bei Knieproblemen können diese Einlagen eine wertvolle Ergänzung zur Therapie sein.
Hier sind einige Möglichkeiten, wie Schuheinlagen bei orthopädischen Knieproblemen helfen können:
Knieorthesen sind medizinische Hilfsmittel, die speziell entwickelt wurden, um das Kniegelenk zu stabilisieren, zu schützen und bei der Genesung von Verletzungen oder orthopädischen Problemen zu unterstützen.
Hier sind einige der Hauptfunktionen, die Knieorthesen erfüllen können:
Infiltrationstherapien mit Kortison, PRP und Hyaluronsäure bieten vielfältige Möglichkeiten zur Behandlung orthopädischer Knieprobleme. Die Wahl der am besten geeigneten Therapie hängt von der Art des Problems ab. Diese nicht-chirurgischen Ansätze können die Lebensqualität und Funktion des Knieglenks verbessern und die Notwendigkeit von invasiven Eingriffen reduzieren.
Kortison-Injektionen sind weit verbreitet, um entzündungsbedingte Knieprobleme zu behandeln. Kortison ist ein entzündungshemmendes Medikament, das direkt in das betroffene Kniegelenk injiziert wird. Das Hauptziel dieser Behandlung ist die Schmerzlinderung. Durch die direkte Applikation in das Gelenk, wird eine hohe lokale Wirksamkeit erreicht.
Plättchenreiches Plasma (PRP) ist eine vielversprechende Eigenbluttherapie. Das Blut wird zentrifugiert, um die Konzentration von Blutplättchen zu erhöhen, die Wachstumsfaktoren enthalten. Diese werden dann in das betroffene Kniegelenk injiziert und können die Heilung von geschädigtem Gewebe fördern. Weitere Effekte sind Entzündungshemmung und Schmerzlinderung.
Hyaluronsäure ist eine natürliche Substanz, die in den Gelenken vorkommt und zur Schmierung und Dämpfung beiträgt. Bei Kniearthrose kann die Menge an Hyaluronsäure reduziert sein. Hyaluronsäure-Injektionen zielen darauf ab, die Gelenkflüssigkeit wiederherzustellen und die Schmierung zu verbessern.
Die Genikulararterienembolisation (GAE) ist eine innovative minimalinvasive Technik, die zur Behandlung von Knieproblemen verwendet werden kann. Bei dieser Technik werden winzige Partikel in die Blutgefässe rund um das Knie injiziert, um die Blutversorgung in diesen Bereichen zu verringern oder zu blockieren. Dies hat zur Folge, dass die Schmerzrezeptoren im Knie weniger Schmerzsignale an das Gehirn senden, was zu einer signifikanten Schmerzlinderung führen kann.
Die GAE ist besonders geeignet für Patienten, bei denen konservative Therapien wie Physiotherapie oder Schmerzmedikamente nicht ausreichend wirksam waren, oder die aus gesundheitlichen Gründen keine Operationen durchführen lassen können. Typische Knieprobleme, bei denen die GAE in Erwägung gezogen werden kann, sind beginnende Arthrose, Sehnenprobleme und chronische Entzündungen.
Arthroskopische Knieoperationen, auch Gelenkspiegelungen genannt, sind eine moderne und äusserst effektive Methode zur Behandlung verschiedener orthopädischer Probleme im Kniegelenk. Herzstück der Operation ist ein Instrument namens Arthroskop, eine winzige Kamera mit welcher das Gelenk umfassend inspiziert werden kann.
Diese minimalinvasive Technik ermöglicht es, präzise Eingriffe durchzuführen, ohne grössere Schnitte zu setzen. Weitere Vorteile sind eine schnelle Genesung, ein geringeres Infektionsrisiko und weniger Schmerzen.
Die Anwendung reicht von Meniskuschirurgie (Naht oder Teilentfernung) über Knorpelchirurgie bis hin zum Ersatz oder der Naht von vorderem oder hinterem Kreuzband.
Der Hauptteil dieser Operationen kann arthroskopisch durchgeführt werden. Nach Entfernung des defekten Bandes, werden kleine Tunnel am Ober- und Unterschenkel angelegt, in welchen das neue Band (meist eine umfunktionierte körpereigene Sehne) fixiert werden kann.
Je nach Analyse präoperativ, muss ein ein-zeitiges Verfahren (sehr ähnlich wie bei einem primären Fall) oder ein zwei-zeitiges Verfahren gewählt werden.
Bei letzterem werden erst die alten (ggf. zu grossen) Bohrkanäle mit Knochen aufgefüllt und dann erst in einem zweiten Schritt (3-5 Monate später) die erneute Band-Rekonstruktion vorgenommen.
Das Kniegelenk verfügt über zwei Hauptseitenbänder. Das mediale Kollateralband (MCL) und das laterale Kollateralband (LCL). Wenn eines dieser Bänder verletzt ist, kann dies erhebliche Beeinträchtigungen der Kniefunktion verursachen.
Die Rekonstruktion der Seitenbänder ist eine häufige chirurgische Technik zur Behandlung von schweren Seitenbandverletzungen. Der Eingriff umfasst die Verwendung eines Ersatzgewebes (meist eine umfunktionierte körpereigene Sehne), um ein neues Band an Stelle des Verletzten zu schaffen. Das Ersatzband wird an den richtigen Stellen am Kniegelenk befestigt, um die Stabilität wiederherzustellen.
In einigen Fällen, insbesondere bei Teilrissen oder geringfügigen Verletzungen, kann eine Naht des beschädigten Seitenbandes eine geeignete Option sein. Dieser Ansatz ist normalerweise ein weniger umfangreicher Eingriff. Es ermöglicht die Erhaltung des natürlichen Bandgewebes und kann zu einer schnelleren Genesung führen.
Der Knorpel im Kniegelenk dient als glatte, stossdämpfende Schicht, welche die Gelenkflächen bedeckt. Er ermöglicht reibungslose Bewegungen und absorbiert Stösse, die während des Gehens, Laufens und anderer Aktivitäten auftreten. Bei Verletzungen kann der Knorpel abgenutzt, beschädigt oder sogar zerstört werden, was zu Schmerzen, Schwellungen und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Bei örtlich begrenzten Knorpelschäden, macht unter Umständen eine Wiederherstellung der Knorpelschicht bzw. Glättung derselben in diesem Bereich Sinn.
Hierfür gibt es verschiedene Techniken:
Bei dieser minimalinvasiven Technik kann der Chirurg kleine Knorpelschäden reparieren oder instabile Knorpelfragmente entfernen.
Dies ist ein Verfahren, bei dem kleine Bohrlöcher in den betroffenen Bereich gesetzt werden, um die Bildung von neuem Knorpelgewebe zu fördern, indem Zellen aus dem Knochenmark den Defekt auffüllen.
Hierbei erfolgt das gleiche Vorgehen wie bei der Mikrofrakturierung, zusätzlich wird der Defekt mit einer Kollagenmembran gefüllt, welche die Bildung eines Ersatzknorpels fördern soll.
Bei diesem Verfahren wird gesunder Knorpel, mit dem darunter liegenden Knochen, in Zylinderform von einem wenig belasteten Teil des Kniegelenks entnommen und in den geschädigten Bereich implantiert.
Hierbei werden lebende Knorpelzellen aus dem Kniegelenk entnommen, im Labor vermehrt und dann in das betroffene Gelenk in den Defekt transplantiert.
Für die Zentrierung der Kniescheibe sind je nach anatomischer Problematik verschiedene Verfahren beschrieben. Insgesamt ist das Ziel aller dieser Eingriffe oder der Kombination derselben, die Kniescheibe (Patella) in eine stabile und zentrierte Position zu bringen. Dies ist von entscheidender Bedeutung für Patient:innen, die wiederholt unter Kniescheibenluxationen oder Instabilität leiden.
Die Auswahl der am besten geeigneten Technik hängt von der individuellen Diagnose und den anatomischen Besonderheiten des Patienten ab.
Die häufigsten Eingriffe werden im Folgenden kurzbeschrieben:
Das mediale patellofemorale Ligament (MPFL) ist ein Band an der Innenseite der Kniescheibe, das die Kniescheibe stabilisiert und ihre korrekte Ausrichtung gewährleistet. Im Rahmen einer Ausrenkung der Kniescheibe wird es praktisch immer verletzt. Bei einer MPFL-Plastik wird es durch ein Transplantat ersetzt, um die wichtige Funktion zu erhalten.
Die laterale Retinakulum-Verlängerung bezieht sich auf die Verlängerung einer Gewebestruktur auf der äusseren Seite des Kniegelenks. Dafür wird diese Gewebeschicht Z-förmig eingeschnitten und in verlängerter Position wieder vernäht. Hierdurch wird ein falscher Zug auf die Kniescheibe Richtung aussen reduziert.
Die Tuberositasosteotomie ist ein chirurgisches Verfahren, bei dem die Ansatzstelle der Patellarsehne am Schienbein verschoben wird. Dies ist notwendig, wenn die Kniescheibe aufgrund anatomischer Faktoren (Kniescheibe zu hoch oder zu weit auf der Aussenseite) nicht richtig zentriert ist. Die Osteotomie ermöglicht die Neupositionierung der Ansatzstelle und trägt damit zur Stabilisierung der Kniescheibe bei.
Rotations- und achskorrigierende Osteotomien werden durchgeführt, um Abweichungen in der Ausrichtung des Oberschenkels oder des Schienbeins zu korrigieren. Solche Abweichungen können dazu führen, dass die Kniescheibe nicht korrekt zentriert ist und instabil wird.
Die Trochleaplastik ist notwendig, wenn die Trochlea (Gleitlager der Kniescheibe) verformt ist und die Kniescheibe deshalb nicht stabil geführt wird. Die Anpassung der Trochlea ermöglicht eine bessere Zentrierung und Stabilisierung der Kniescheibe.
Als gelenkerhaltendene Option, stehen Achskorrekturen zur Verfügung, welche die Belastung im geschädigten Gelenkanteil reduzieren sollen. Wenn dies nicht mehr möglich ist, muss die Implantation einer Teilprothese oder Totalprothese in Erwägung gezogen werden.
Achskorrekturen sind Eingriffe, die darauf abzielen, die Ausrichtung eines Gelenks zu verändern, um den geschädigten Gelenkanteil zu entlasten. Dies führt zu einer Schmerzlinderung und verbesserten Funktion des betroffenen Gelenks. Dieser Eingriff wird oft bei frühzeitiger Arthrose, zur Verzögerung des Fortschreitens der Erkrankung angewendet.
Teilprothesen, auch bekannt als unikondyläre Prothesen oder Schlittenprothesen, sind chirurgische Implantate, die nur den geschädigten Teil eines Gelenks ersetzen. Diese Art der Prothese zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Funktion zu erhalten. Teilprothesen sind oft minimalinvasive Eingriffe mit einer kürzeren Erholungszeit im Vergleich zu Totalprothesen.
Totalprothesen, auch als Vollprothesen bekannt, werden bei Patienten mit fortgeschrittener Arthrose eingesetzt, bei denen mehrere Gelenkanteile betroffen sind. In diesem Verfahren wird das gesamte Gelenk (mit oder ohne Kniescheibe, je nach Verschleiss) durch eine künstliche Prothese ersetzt. Ziel ist es, die Schmerzen zu beseitigen, die Mobilität wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern. Totalprothesen sind in der Regel dauerhafte Lösungen für Patienten, bei denen konservative Behandlungsmethoden nicht mehr ausreichen.
Prothesen können im Laufe der Jahre verschleissen, lockern oder eine Infektion erleiden, sodass eine Wechseloperation nötig wird.
Wenn eine Revision einer Prothese ansteht, muss vorher eine genaue Analyse der Situation erfolgen, um zu klären, in welchem Umfang die Revision durchgeführt werden sollte.
Mögliche Varianten sind folgende:
Bei dieser Option werden nur die verschlissenen oder beschädigten Komponenten der Prothese ausgetauscht. Dies kann dazu beitragen, die Funktionalität der Prothese zu verbessern und die Lebensdauer der Implantate zu verlängern, ohne die gesamte Prothese zu entfernen.
Wenn eine Komponente der Prothese locker ist und Beschwerden bereitet, kann eine Teilrevision durchgeführt werden. Dabei wird die betroffene Komponente ausgetauscht, während die intakten Teile der Prothese erhalten bleiben.
In einigen Fällen ist ein vollständiger Austausch der gesamten Knieprothese notwendig. Dies geschieht, wenn mehrere Komponenten der Prothese von einer Lockerung betroffen sind oder wenn die Prothese nicht mehr funktionsfähig (z.B. instabil) ist. Auch bei einer Infektion ist dies häufig nötig.